Drama wie bei Olympia? Jetzt spricht Superstar Shiffrin

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Mikaela Shiffrin sorgte vor einem Jahr in Peking für Negativ-Schlagzeilen. Nach den tränenreichen Olympischen Spielen stellt sie sich ihren Dämonen.

Mikaela Shiffrin sprach von einem “epischen” Fehlschlag, “wie ein Witz” habe sie sich gefühlt damals, in Yanqing, nach sechs völlig verkorksten Auftritten bei den Winterspielen. Ihr ganz persönliches Olympia-Drama vor einem Jahr, sagt die Ski-Königin heute, sei “immer ein bisschen in meinem Kopf” – auch jetzt wieder, vor der alpinen WM in Meribel und Courchevel.

Wiederholt sich Geschichte? “Ich bin darauf vorbereitet, mein Bestes zu geben – und trotzdem keine Medaille zu gewinnen”, sagt die Dominatorin aus den USA, “das ist durchaus möglich, es kann passieren, ich könnte in jedem Rennen ausscheiden.” Dem ungläubigen Staunen der Zuhörer begegnet sie mit dem Zusatz: “Aber ich erwarte es nicht.”

Erwartet wird von der 27-Jährigen gleich zum Auftakt am Montag in der Kombination die erste Goldmedaille. Shiffrin ist Titelverteidigerin, sie gewann elf ihrer 23 Saisonrennen. Die Erwartungen anderer Leute, sagt sie, machten ihr “keine Angst”, ebenso wenig die Möglichkeit des Scheiterns – sie kennt das ja. Sie hat gelernt, die Dämonen zu umarmen, wenn es schon nicht möglich ist, sie zu vertreiben.

Und sie hat eine Strategie. Die WM, wo sie außerdem im Super-G, im Riesenslalom und Slalom starten will, sieht Shiffrin als willkommene “Pause” von ihrer Rekordjagd im Weltcup. Dort hat Lena Dürr ihr im letzten Rennen vor den Titelkämpfen den 86. Sieg entrissen, mit dem sie auf eine Stufe geklettert wäre mit dem großen Schweden Ingemar Stenmark.

Das Thema habe sie zuletzt “ziemlich viel” beschäftigt, gesteht Shiffrin, ein wenig Abwechslung könne da nicht schaden. Obwohl es für sie auch beim Saisonhöhepunkt in Frankreich um nichts anderes als Siege geht. “Der ganze Zweck jeder WM oder jedes großen Events ist es, Gold zu holen”, betont die zweimalige Olympiasiegerin.

Sechsmal ist ihr dies bei Weltmeisterschaften bereits gelungen. “Ich habe mir jeden Wunsch erfüllt”, sagt sie. Nun gehe es “einzig darum, jeden Tag rauszugehen, bereit fürs Rennen zu sein, bereit, das Risiko einzugehen und so schnell wie möglich Ski zu fahren. Und dann hofft man am Ende des Tages, dass es gut genug ist, um eine Medaille zu gewinnen.”

(SID)

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