Pfleger soll sich in Heim in der Steiermark an Hundertjähriger vergangen haben

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Gegen einen Mitarbeiter eines Pflegeheims nördlich von Graz wird wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs zumindest einer Bewohnerin, wegen Quälens und Vernachlässigens wehrloser Personen und anderer Vorwürfe ermittelt. Staatsanwalt Christian Kroschl bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der “Kleinen Zeitung”. Seit Anfang Februar werde der Fall untersucht. Über welchen Zeitraum die Delikte sich spannen, sei noch unklar.

Vorwurf des sexuellen Missbrauchs

Ans Licht gebracht wurden die Vorwürfe offenbar von ehemaligen Mitarbeitern. Ihnen zufolge soll eine hundertjährige Bewohnerin von dem Pfleger sexuell missbraucht worden sein. Er soll die für die Bewohnerin gedachten Tabletten selbst eingenommen oder in den Müll geworfen haben. Die betagte Frau soll deshalb seit Jahren nicht mehr gesprochen haben. Eine andere Bewohnerin des Heims soll monatelang dieselbe Unterwäsche getragen haben, sie sei nicht gewaschen worden.

Zudem sollen viele der rund 60 Bewohner und Bewohnerinnen gehungert haben. Die letzte Mahlzeit gab es angeblich zwischen 15.00 und 16.00 Uhr in Form von Biskotten. Bereits ungenießbares Essen sei mit Käse überbacken noch einmal serviert worden, berichtet die “Kleine Zeitung”. Mehrere Mitarbeiter sollen die Missstände an die Heimleitung gemeldet haben, vor allem den sexuellen Missbrauch. Daraufhin sei der Pfleger lediglich mit Stockwerkverbot belegt worden.

Anzeige

Fünf teils ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben nun Anfang Februar eine Anzeige erstattet. Nun ermittle die Kriminalpolizei, bestätigte Kroschl. Seitens der Heimleitung hieß es in dem Bericht, dass man Vorwürfe sehr genau prüfe. Man habe die Hinweise der Mitarbeiter ernst genommen und intern einen Arzt beigezogen. Abweichungen von üblichen Prozessen seien korrigiert worden. Man arbeite überdies mit den Behörden zusammen.

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