Cyberkriminelle nützen eine Welle der Hilfsbereitschaft nach den schweren Erdbeben in Syrien und der Türkei eiskalt aus.
Zigtausende Tote – und die Zahl steigt stündlich weiter: Das menschliche Leid nach der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien ist unermesslich, die Trauer um die Toten und Verletzten sowie die Wut auf Korruption in der Immobilien- und Baubranche sind enorm. Doch just diese Gefühle sind es, die Cyberkriminelle jetzt zu ihren Gunsten ausnützen. Sie appellieren an die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Die hinterhältige Masche: Mit gefälschten Webseiten, in E-Mails und über Aufrufe in den Sozialen Medien lukrieren die Kriminellen “Spenden” für die Erdbebenopfer. Tatsächlich kommt von den Fake-Aufrufen kein Cent in den Krisengebieten an, das komplette Geld wandert in die Taschen der Betrüger.
Insbesondere auf Twitter tauchen laut Watchlist Internet zahlreiche Fake-Spendenaufrufe auf. In manchen Fällen geben sich die Initiatoren als NGOs aus, die Spenden sammeln – teils als frei erfundene Organisationen, teils werden aber auch bekannte Hilfsorganisationen imitiert.
In anderen Fällen rufen angeblich Einzelpersonen zum Spenden auf. Dabei wird oft direkt im Posting eine Wallet-Adresse genannt, an die Kryptowährungen überwiesen werden sollen. So soll das Geld schnell und anonym übermittelt werden. Oft nutzen die Betrüger die Reichweite berühmter Personen, um direkt unter ihren Tweets Kommentare zu posten.
Einige Betrüger gehen sogar noch weiter: Sie richten eigene Webseiten ein, auf denen man “spenden” kann. Bei der Recherche von Watchlist Internet traten 50 neu registrierte Domains auf, die gefälschten Spendenaufrufen zugerechnet werden.
Der Schutz vor Spendenbetrug ist im Grunde recht simpel: In jedem Fall sollte geprüft werden, wer hinter dem jeweiligen Posting, der Email oder der Website steckt. Auf der sicheren Seite ist man mit einer Spende an eine Organisation, die auf spendeninfo.at gelistet ist.