Russland verstärkt nach britischer Einschätzung weiterhin seine Verteidigungsstellungen in besetzten Regionen in der Ukraine. Vor allem im südukrainischen Gebiet Saporischschja seien zuletzt Defensivanlagen ausgebaut worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit.
Ukrainische Erfolge hätten schwere Folgen für die russische Position, hieß es weiter. Sollten die ukrainischen Truppen die Front in Saporischschja durchbrechen, würde die russische „Landbrücke“ zwischen Russland und der annektierten Krim bedroht. Ein ukrainischer Erfolg im ostukrainischen Gebiet Luhansk hingegen würde das russische Kriegsziel einer „Befreiung“ des Donbass gefährden. „Die Entscheidung, welche dieser Bedrohungen mit Vorrang begegnet werden soll, ist wahrscheinlich eines der zentralen Dilemmata für die Planer des russischen Angriffs“, betonte das Ministerium.
„Trotz des aktuellen operativen Schwerpunkts auf dem zentralen Donbass bleibt Russland besorgt über die Bewachung der äußersten Enden seiner erweiterten Frontlinie“, hieß es. Dies zeige sich mit dem Ausbau der Stellungen in Saporischschja und Luhansk, die zudem mit neuen Truppen verstärkt würden. Die Frontlinie in der Ukraine sei rund 1.288 Kilometer lang.
Kiew: USA rekrutieren Islamisten für Russland-Angriff
Der russische Auslandsgeheimdienst SVR wirft den USA vor, militante Islamisten für Angriffe auf Ziele in Russland und auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion auszubilden. Der SVR erklärte, er habe Informationen, dass 60 Kämpfer aus Gruppen, die dem sogenannten Islamischen Staat und der Al-Kaida nahestehen, vom US-Militär rekrutiert worden seien. Sie würden auf einem US-Stützpunkt in Syrien ausgebildet.
„Sie werden mit der Vorbereitung und Ausführung von Terroranschlägen gegen Diplomaten, Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, Vollzugsangestellte und Angehörige der Streitkräfte beauftragt“, so der Geheimdienst. Besonderes Augenmerk werde darauf gelegt, dass Einwanderer aus dem russischen Nordkaukasus und Zentralasien angeworben würden, erklärte der SVR, ohne dafür Belege zu nennen.
Der SVR, der einst Teil des sowjetischen Geheimdienstes KGB war, wird von Sergej Naryschkin geleitet, einem Verbündeten von Präsident Wladimir Putin, der früher selbst den russischen Inlandsgeheimdienst FSB geführt hatte.
USA rufen ihre Bürger zur sofortigen Ausreise aus Russland auf
Die USA haben ihre Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, Russland unverzüglich zu verlassen. Es bestehe die Gefahr einer willkürlichen Festnahme oder Belästigung durch die russischen Strafverfolgungsbehörden, teilt die US-Botschaft in Moskau mit. “US-Bürger, die in Russland leben oder reisen, sollten sofort abreisen. Aufgrund des Risikos unrechtmäßiger Inhaftierungen ist erhöhte Vorsicht geboten. Reisen Sie nicht nach Russland.”
Die USA haben ihre Bürgerinnen und Bürger wiederholt aufgefordert, Russland zu verlassen, zuletzt im September nach der Verkündung der Teilmobilmachung durch Präsident Wladimir Putin. Russische Sicherheitsdienste hätten US-Bürger unter falschen Anschuldigungen festgenommen, belästigt, ihnen eine faire und transparente Behandlung verweigert und sie in geheimen Gerichtsverfahren oder ohne Vorlage glaubwürdiger Beweise verurteilt, erklärt die US-Botschaft.
Schwere Kämpfe um Bachmut halten an
In der schwer umkämpften Stadt Bachmut im Osten der Ukraine geraten die ukrainischen Streitkräfte derweil immer stärker unter Druck.
Die russische Privatarmee Wagner behauptete, einen Vorort eingenommen zu haben und nun weiter aufs Zentrum vorzurücken. Aus Kiew gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.
Die ukrainische Seite hatte zuvor jedoch schon betont, dass Bachmut weiter unter ihrer Kontrolle sei. In der Stadt mit einst mehr als 70.000 Einwohnern harren nun nur noch wenige Tausend aus.
Selenskij fordert weitere Sanktionen
Vor dem Hintergrund des seit fast einem Jahr andauernden Kriegs hat der ukrainische Präsident weitere westliche Sanktionen gegen Russland gefordert – etwa gegen dessen Atomenergie-Branche.
“Es ist nicht einfach. Es gibt einen gewissen Widerstand“, sagte Selenskij in seiner abendlichen Videobotschaft am Sonntag.
Es habe auch eine Zeit gegeben, in der andere Strafmaßnahmen gegen Russland schwierig erschienen, fügte er hinzu. „Jetzt gelten sie – zum Beispiel in Bezug auf Öl und Ölprodukte aus Russland.“
Nato bestätigt Angriff auf Websites – Pro-russische Hacker als Täter?
Die Nato wurde am Sonntag Ziel eines Hackerangriffs. Eine Sprecherin bestätigte am Abend der Deutschen Presse-Agentur, dass sich Cyberexperten des Verteidigungsbündnisses aktiv mit einem Vorkommnis befassten, das mehrere Websites beeinträchtige.
Zuvor hatte es in sozialen Netzwerken wie Twitter geheißen, dass pro-russische Aktivisten unter anderem die Internetseite des Nato-Hauptquartiers für Spezialoperationen (NSHQ) attackierten. Sie war zeitweise nicht zu erreichen.
Stoltenberg-Nachfolge
Zuvor hatte das Bündnis außerdem mitgeteilt, dass Generalsekretär Stoltenberg seinen Posten im Herbst dieses Jahres wie geplant abgeben wolle. Damit stehen die Mitgliedsstaaten unter dem Druck, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden. „Er hat keine Absicht, eine weitere Mandatsverlängerung anzustreben“, sagte seine Sprecherin Oana Lungescu.
Das Mandat Stoltenbergs sei schon drei Mal verlängert worden und er sei bereits seit fast neun Jahren im Amt.
Ursprünglich war wieder einmal spekuliert worden, dass die Amtszeit des 63-Jährigen vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine ein weiteres Mal verlängert werden könnte.
Selenskij bei Super Bowl? Offenbar eine Ente
In der Nacht von gestern auf heute fand der 57. Super Bowl statt. Die Kansas City Chiefs besiegten die Philadelphia Eagles in einem hochklassigen Spiel 38:35 und konnten sich den wichtigsten Titel im American Football zum dritten Mal in ihrer Geschichte sichern.
Nach Jahren ohne Auftritt hat sich Pop-Superstar Rihanna mit einer fulminanten Halbzeitshow bei der Super Bowl zurückgemeldet.
Die Zeitung Welt hat auf ihrer Website davon berichtet, dass rund 20 Minuten vor dem Kick-off der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij ins Stadion geschalten wurde und einige emotionale Worte via riesiger Videoleinwand an die Zuschauer gerichtet hat.
“Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich für unseren Frieden einsetzen. Ich spreche heute zu euch in einem Moment, in dem tausende Soldaten unser Land verteidigen. Und somit nicht in der ukrainischen Football-Liga spielen, um eure Sportart zu feiern”, zitierte das Blatt.
Auch Tweets kursierten auf dem Kurznachrichtendienst. Dabei dürfe es sich allerdings um eine Falschmeldung halten.