Ein schweres Erdbeben erschütterte in der Nacht auf Samstag mehrere Regionen in Marokko. Ging man um 4 Uhr nachts noch von rund 30 Todesopfern aus, stieg die Zahl am Samstagvormittag auf mindestens 632 Menschen an. Das teilte das Innenministerium des Landes mit. Mehr als 150 Verletzte wurden bereits in Krankenhäuser gebracht.
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Auf KURIER-Anfrage heißt es seitens des Außenministeriums, dass nach derzeitigen Informationen keine Österreicher vom schweren Beben betroffen sind. “Es sind rund 30 Österreicherinnen und Österreicher in Marokko beim Außenministerium registriert, zudem wissen wir von rund 215 Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreichern vor Ort”, heißt es in der Anfragebeantwortung.
Botschaft ruft Österreicher durch
Die Österreicher vor Ort wurden noch in der Nacht per SMS und E-Mail kontaktiert. “Aktuell werden sie alle auch von der Botschaft durch gerufen”, gab das Außenministerium bekannt. Der Bereitschaftsdienst des Außenministeriums ist rund um die Uhr unter der Nummer +43 1 90115 4411 zu erreichen.
Kocher-Reise verschoben
Die Bundesregierung sei laut Außenministerium in ständiger Abstimmung mit den EU-Partnern, was die Unterstützung des betroffenen Landes anbelangt. Vorerst sei noch kein Hilfsersuchen eingelangt. Auch eine geplante Reise von Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher nach Marokko sei in Anbetracht der Situation verschoben worden. “In Anbetracht dieser tragischen Situation” werde die für Sonntag bis Dienstag geplante Wirtschaftsmission einer Delegation rund um Kocher verschoben, hieß es.
Vor allem Bilder und Videos aus sozialen Netzwerken zeigen das Ausmaß der Zerstörung: Auf den Straßen sitzen Menschen, wo sie teilweise auch übernachten mussten, Gebäude sind in sich zusammengefallen. Mehreren Medien zufolge wurden auch historische Wahrzeichen beschädigt, wie etwa die roten Mauern rund um Marrakesch.
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Laut US-Erdbebenwarte USGS hatte das Beben eine Stärke von 6,8 und ereignete sich rund 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch und 60 Kilometer nordöstlich der Stadt Taroudant. Das Epizentrum wurde im Atlasgebirge verortet. Bis nach Portugal soll das Beben zu spüren gewesen sein.